Freitag, 30. August 2013

Es war einmal.....

Hui…heute hatte ich einen ganz schrecklichen Alptraum L Ich war wieder da, wo ich gewohnt habe, als ich noch kein eigenes Zuhause hatte: in der Türkei. Als mich keiner mehr haben wollte, da hatte mich eine ganz liebe Tierschützerin bei sich aufgenommen. Dass die Menschen überhaupt so ein Wort wie „Tierschützer“ haben müssen, das finde ich ganz schön schlimm L

Die Frau war sehr lieb, aber wisst ihr was? Ich war da nicht alleine… da waren außer mir noch sooooo viele andere Katzen! Ich kann ja nur bis drei zählen, deshalb weiß ich die genaue Zahl nicht. Aber es waren drei mal ganz, ganz oft! Und wenn so viele Katzen zusammenwohnen, dann ist das ein ganz schönes Chaos sag ich euch. Irgendwer streitet immer, und manche sind gemein zu den kleineren. Am schlimmsten war aber, dass die Frau sich natürlich nicht um jeden genug kümmern konnte, auch wenn sie es immer versucht hat.
Ganz oft habe ich mich da einfach in einer stillen Ecke ganz klein zusammengerollt, meine Augen zugemacht und mich schlafend gestellt. Dann bin ich immer in eine andere Welt geflüchtet, mit meinen Gedanken natürlich nur, denn weg konnte ich ja nicht, in der ich ein EIGENES Zuhause hatte, für mich gaaaanz allein. Da hatte ich dann eine Mama und einen Papa. So heißt das glaube ich, wenn man jemanden so doll liebt, dass man immer glücklich ist, wenn man nie Angst oder Hunger haben muss, weil die sich immer um einen kümmern. In dem Traum habe ich bei denen nachts im Bett geschlafen, und morgens, wenn mein Bäuchlein geknurrt hat, habe ich sie wachgeschnurrt. Dann sind sie immer gleich aufgestanden, haben mit mir gekuschelt und mir das leckerste Essen serviert, das ich je gegessen hatte – soviel ich wollte! Und wenn ich mal was Böses gemacht habe, dann haben sie mich trotzdem noch lieb gehabt. Wenn ich die Augen wieder aufgemacht habe, war leider immer alles wie vorher und dann bin ich manchmal sehr, sehr traurig geworden.


Bis zu dem Tag, als die Frau mich in diese schrecklich enge Box gesperrt hat und mich zu einem riiiiesen großen und unglaublich lauten Ort gebracht hat. Da waren so viele Menschen, das hatte ich noch nie gesehen! Ich hatte große Angst, aber die Frau hat immer gesagt „Atesh, alles wird jetzt gut!“ Atesh war früher mein Name. Das ist türkisch und heißt Feuer in der Sprache meiner neuen Mama. Was Feuer ist, weiß ich gar nicht, aber ich hatte immer das Gefühl, dass der  Name gar nicht zu mir gehört. Dann war auf einmal die Frau weg und ich saß in so einer Kabine mit vielen fremden Menschen. Einige haben mich angestarrt und ich hab mich einfach wieder zusammengekauert und mich in meinen Traum vertieft. Einmal habe ich gehört, wie jemand gesagt hat „keine Angst kleiner Mann, bald hast Du ein eigenes Zuhause!“ Da war ich plötzlich ein bisschen aufgeregt, aber so richtig glauben konnte ich das noch nicht. Ich? Ein eigenes Zuhause? War das wieder nur ein Traum?? War es nicht – von da an wurde alles noch viel aufregender! Aber das erzähle ich beim nächsten Mal, mein Bäuchlein knurrt jetzt nämlich und gleich bekomme ich sooo viel zu essen, wie da reinpasst ;)


Sonntag, 25. August 2013

Das Leben als Pflegestelle

Heute ist bei mir fauler Sonntag angesagt, denn so ein Katerleben ist ja schließlich auch kein Zuckerschlecken.... Ich überlasse deshalb jetzt mal meiner Mama die Tastatur, die meint nämlich, ich hab das mit den anderen Katzen, die hier immer auftauchen und wieder verschwinden, nicht gut erklärt. (Das könnte dran liegen, dass ich das gar nicht richtig verstehe...hallo?!)

Wall-E liegt auf meinem Schoß und schläft. Als ich ihn ganz vorsichtig streichele, wird er wach und fängt wie immer an, meine Finger abwechselnd zu putzen und dran zu knabbern – das ist seine ganz eigene Art, seine Liebe auszudrücken. Nächtliches Anschleichen und sorgfältiges Abschlecken des ganzen Gesichts gehört ebenso selbstverständlich dazu.  Daher stammt dann auch sein Name: Wall-E, ehemals Findus, haben wir nach dem kleinen Roboter aus dem Disney-Film benannt, wegen des Untertitels „Der Letzte räumt die Erde auf“, denn unser eigener kleiner Wall-E putzt für sein Leben gern. Am liebsten meinen Freund und mich, aber auch jeden Besuch.



„Wie schaffst Du das bloß?“ Seit ich mich dazu entschieden habe Pflegestelle zu werden, ist das wohl die Frage, die ich am häufigsten höre, wenn ich davon erzähle. Die Leute können nicht verstehen, wie man es schafft, sich wieder von den Katzen zu trennen, um die man sich wochen-, manchmal monatelang kümmert. Meine Antwort darauf? „Ich weiß es selber nicht.“ 
Es ist dieser schmale Grat zwischen genug Distanz und trotzdem genug Anteilnahme, den man versuchen muss zu halten. Über die Zeit wachsen einem mit Sicherheit einige Katzen mehr ans Herz und andere weniger, aber am Ende freut man sich doch über jede Miez, die eine tolle neue Familie gefunden hat und ebenso freut man sich für die Menschen, denen eben DIESE eine spezielle Katze dieses glückliche Leuchten in die Augen zaubert, wenn sie das erste Mal ihr Köpfchen am Bein reibt, sich das erste Mal schnurrend im Bett breitmacht oder auch nur das erste Mal ruhig sitzenbleibt, ohne wegzulaufen wenn man das Zimmer betritt.

Ich habe mich für die Pflegestelle entschieden, als vor drei Jahren nach der Trennung von meinem Freund unsere zwei Kater bei ihm geblieben sind und ich mich noch nicht wieder komplett auf zwei „eigene“ Katzen einlassen konnte und wollte. Das Thema Pflegestelle fand ich schon immer reizvoll, weil man dabei die Möglichkeit hat, etwas Gutes zu tun, dabei zu helfen, einem schüchternen Kätzchen die Angst zu nehmen, einem verstörten Stubentiger den Glauben an die Menschen zurückzugeben oder auch einfach einer Samtpfote das Warten auf ein neues Zuhause zu erleichtern. Es ist wahnsinnig interessant, dabei immer und immer neue Katzen kennenzulernen, immer wieder neue Macken und einmalige Charaktere zu entdecken. 

Aber ganz ehrlich? Ich bin trotzdem jedes Mal froh, je schneller es geht. Denn welcher Katzenliebhaber kann sich schon auf Dauer dem Charme des geliebten Tigers entziehen, ohne ihn allzu sehr ins Herz zu schließen? 
Aber auch das macht doch letztendlich den Reiz aus. Die Möglichkeit, die Chance, den Kater oder die Katze zu finden, die für einen bestimmt sind. So wie bei Wall-E und mir – schon nach 3 Tagen wusste ich, dass der einäugige Pirat nicht wieder ausziehen würde. Mit jedem Blick in sein eines riesengroßes Kullerauge und jedem sanften Knabbern an meinen Fingern, weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war. Und dann rollt Wall-E sich wieder zufrieden auf meinem Schoß zusammen und schläft schnurrend weiter.

Donnerstag, 22. August 2013

Von Hunden und Piraten


Hmmmmmmm..... Ich höre ganz oft, wie die Leute meine Mama fragen, warum ich eigentlich nur noch ein Auge habe. Sie sagt dann immer, dass das ein Hund war, und ich versuche dann immer gaaaanz doll, mich daran zu erinnern... Aber ich weiß es einfach nicht mehr :( Ich glaube ganz fest, dass wenn einem zu schlimme Dinge zustoßen, dass man die dann einfach vergisst. Also nicht richtig vergisst, aber die sind dann ganz tief versteckt, ganz unten in der Seele, damit die nicht daran kaputtgeht.
Ich glaube nämlich, dass ich Hunde eigentlich ganz toll finde.
Manchmal benehme ich mich selber wie ein kleiner Hund ;) Ich habe dann immer das Gefühl, dass Hunde früher meine Freunde waren und ich denen deshalb ganz doll vertraut habe. Vielleicht war dann da mal einer dabei, der nicht so lieb war... oder der nicht wusste, dass man mit mir nicht so feste spielen darf. Ich weiß es nicht.

Jedenfalls bin ich jetzt ein Pirat, und das ist gut so! Ich mein, so bin ich richtig einzigartig und ich glaub, meine Mami hat mich deshalb noch ein Stückchen mehr lieb. Und für so'n paar extra Leckerchen ist die Mitleidsschiene auch nicht das Schlechteste! Und wenn sich der Yoshi, das ist mein kleiner Bruder, von hinten versucht an mich heranzuschleichen, dann seh ich das trotzdem und schmeiß mich ganz fix in eine meiner Kamika(t)ze-Kampfpositionen ;) Ahoi, Ihr Landratten, bis zum nächsten Mal!

Mittwoch, 21. August 2013

Das bin ich!



Hi da draußen! Das ist also dieses "Internet"....Eigentlich wollte ich ja nur meine letzten paar Mäuse für Katzenfutter auf den Kopf hauen, aber irgendwie fehlt mir hier noch so ein bisschen der Überblick...ist ja auch alles nicht so einfach mit nur einem Auge. Nicht, dass ich irgendwie behindert wäre, oder so. Ich bin mehr so der Typ cooler, draufgängerischer Pirat. 'N echt heftiger Typ... Obwohl meine Mama gerne so tut, als sei ich der liebste Schmusekater der Welt. Pffff! ICH! Wall-E, der Schreckliche! Wall-E, das ist mein Name. Glaube ich. Auch wenn ich bei den ganzen komischen Namen, die die großen, zweibeinigen Nacktkatzen mir jedesmal geben, manchmal den Durchblick verliere. Wöllchen, Flauschepelz, Schmuseschnute... damit können die MICH ja wohl nicht meinen.

Tja, was gibt's sonst noch über mich zu erzählen? Meine Mami sagt manchmal, dass ich vom anderen Ufer bin. Immer wenn ich mit anderen Jungs Besteigen spiele. Oder wenn wir uns gegenseitig putzen. Das macht man halt so! Oder?! Ich versteh auch gar nicht, was das heißen soll. Vom anderen Ufer.... hat das vielleicht was mit dieser linksrheinisch/rechtsrheinisch-Sache zu tun, von der die immer reden?! Komm ich etwa von der falschen Seite??Aber ich versteh ja so vieles nicht, was meine Eltern so machen. Zum Beispiel schleppen die hier stäääääääändig neue Katzen an. Manche sind ja ganz nett... Mama sagt zu denen immer "Pflegekatzen". Ich glaube, die hilft denen immer so ein schönes Zuhause zu finden, wie ich es habe. Und eigentlich ist das ja auch ganz schön, mit denen zu toben und zu kuscheln. Nächstes Mal erzähl ich Euch mehr dadrüber!