Sonntag, 22. Dezember 2013

Leinen los!

Erinnert ihr euch noch an dieses merkwürdige Teil namens Leine?
Jetzt weiß ich endlich, wofür das gut ist! Seit Yoshi da ist, dachte ich ja zuerst - naiv wie ich bin - dass nun erstmal Ruhe wär und einfach alles so bleibt, wie es ist. Aber hier kehrt scheinbar nie Ruhe ein! Seit kurzem hat nämlich auch Yoshi so eine "Leine". Und dann irgendwann passierte etwas ganz Verrücktes: Mama und Papa haben die Tür, also die nach draußen zum Garten, aufgemacht!

Dass wir in der neuen Wohnung einen Garten haben wusste ich ja schon lange. Und es war auch total interessant, von der Fensterbank aus da die ganzen Vögel und andere Katzen zu beobachten, die da immer rumflatterten und durchliefen. Aber jetzt sollte ich da selber raus gehen!!!


Da stand die Tür also nun offen und ich wusste gar nicht, wie mir geschah. Scheinbar war diese Leine dazu da, dass ich nicht weglaufen kann?! Als ob ich das gewollt hätte! Die Wohnung ist schön und groß und warm und sicher. Hier brauche ich vor (fast) nichts Angst zu haben! Nach "draußen" zog es mich so gar nicht. Yoshi hatte mir viel von seinem Leben in diesem Draußen erzählt. Dass es viele gemeine andere Katzen und auch gefährliche Hunde gab, dass man nie genug zu Essen hatte, und dass die Menschen auch sehr böse sein konnten. Und wenn das alles da "draußen" wartete, was sollte ich dann da?

Ne ne ne. Ich blieb also einfach vor der geöffneten Tür sitzen. Das fanden Mama und Papa wohl nicht so gut.... irgendwann hat Mama mich rausgetragen und mich auf den Boden gesetzt. Wuuuah, war das kalt! Ich wollte bloß schnell wieder rein und bin ganz flink und geduckt wieder reingehuscht. Aber wisst ihr was?? Yoshi lief plötzlich ganz freiwillig draußen rum und schnupperte alles an! Hatte der kleine Verrückte etwa vergessen, was er mir selber erzählt hatte? Oder war das "draußen" bei uns etwa ein anderes als das "draußen" von Yoshi? Zur Sicherheit beschloss ich trotzdem, erstmal abzuwarten. Ich wartete also in sicherer Entfernung, bis alle wieder da und die Tür wieder zu war. Ab auf die Couch und erstmal vom Schreck erholt...


Ein bisschen später kam Yoshi vorbei und kuschelte sich neben mir zusammen. Ich habe ihn dann gefragt, warum er keine Angst vor dem Draußen hat und er hat mir erklärt, dass Angst eine schlimme Sache ist, weil sie einen viele Chancen verpassen lässt. Als er noch draußen gelebt hat, kamen eines Tages die Tierschützer, um ihn und ein paar andere Katzen einzufangen. Viele von denen hatten so große Angst, dass sie einfach weggelaufen sind, aber er ist geblieben und wurde schließlich von diesen Menschen gerettet, gepflegt, gefüttert und geliebt, und nur dank ihnen ist er heute bei uns. Er erklärte mir noch, dass man manchmal einfach auf sein Gefühl hören muss und dass ich doch wisse, dass Mama und Papa uns niemals etwas Schlimmem oder Gefährlichem aussetzen würden. Auch wenn Yoshi noch sehr klein ist - er ist ein echt schlauer Kerl.
Und so nahm ich mir an diesem Abend vor, beim nächsten Mal den großen Schritt nach "Draußen" zu wagen und mein Vertrauen zu beweisen.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Two kitties are better than one - they're twice the fun!

Wenn ich an meinen Yoshi denke, dann kommt mir vieles in den Sinn: laut, frech, chaotisch, wild, aufdringlich, aufgeschlossen, verrückt, aufgedreht, abgedreht, lieb, treu, loyal. Der ist für mich wie mein kleiner Bruder, mein Mann und mein bester Freund in einem... einfach mein Yoshi!

Ok, am Anfang war ich vielleicht etwas eifersüchtig. Höchstens ein bisschen. Maximal so:
I----------------------------------------------------------------------------------------------------------I

Der war halt so klein und zierlich und hatte so ein richtiges Babyface. Da hatte ich ein bisschen Angst, dass meine Mama das viel toller findet als mich alten Sack. Ok, 4 ist eigentlich kein Alter, aber den Babybonus hab ich halt schon lange nicht mehr...
Später hab ich dann gemerkt, dass das ganz praktisch sein kann. Wenn ich mal meine Ruhe haben will und keine Lust auf Kuscheln habe, schieb ich einfach den Mini-Mann vor und verzieh mich in ne andere Ecke :)




Aber ich weiß genau, dass ich für meine Mama immer noch die Nummer 1 bin. Sie sagt übrigens oft, dass wir "Partykatzen" sind. Party heißt das, wenn sich ganz viele von diesen Wesen wie Mama und Papa zusammenrotten und dann gaaaanz laut werden. Und Dreck machen! Das nervt zwar, wenn dann der Boden so klebt, aber wenn so viele da sind, ist das eigentlich ganz lustig. Wir spazieren dann immer über alle Schöße und es gibt jede Menge Hände, die uns streicheln. Manchmal lassen die auch was Leckeres fallen, die scheinen ungeschickter zu sein als Mama und Papa...

Der Yoshi ist da wie ich, der mag auch erstmal jeden. Die Menschen finden Yoshi auch immer besonders lustig, weil der scheinbar denkt, dass er ein Hund ist. Der kann nämlich Sachen zurückholen! Apportieren sagt Papa immer dazu.Total verrückt. Mein Papa schmeißt dann irgendwelche komischen Sachen wie Flaschendeckel oder eine Packung Taschentücher. Am besten möglichst weit! Dann kommt der Yoshi angewetzt, fegt hinterher und kommt mit dem Teil in seinem Mund zurückgetrabt. Und dann geht das Spiel von vorne los.... total bekloppt sag ich euch. Das kann doch keinen Spaß machen?! Ich weiß nicht, was der sich davon verspricht. Na gut, bei Mama und Papa funktioniert das scheinbar... die sind dann immer ganz aus dem Häuschen. Ich bin halt doch der einzig normale in diesem Haus....


Donnerstag, 21. November 2013

Der Eine

Puh, da hab ich mich aber die letzten Tage rar gemacht ... und das, obwohl ich ja noch einen ganz wichtigen Teil meiner Geschichte zu erzählen habe!
So ein Katerleben ist halt auch nicht immer so unstressig, wie man denken mag. Was soll man denn in den 2 Stunden, die zwischen den Schlafpausen noch übrig bleiben, schon schaffen?! Meine Mami verlangt ja auch immer noch nach Zuwendung... heute hab ich aber gesagt, dass ich erstmal was erledigen muss! Und hier bin ich also, um euch die Geschichte über die Liebe meines Lebens zu erzählen. (Ok, meine zweite Liebe, denn die alleralleralllllllergrößte Liebe ist natürlich meine Mami!)

Es war zunächst ein Tag wie jeder andere - ich hatte allein gefrühstückt, ein wenig gedöst, eine kleine Fellmaus gefangen (ich schwöre, die hat sich bewegt!), ein wenig gedöst, aus dem Fenster geschaut - alleine, ein wenig gedöst und dann, als ich wieder wach wurde, stand er plötzlich da! Ca. so hat er mich angeschaut:


So zart, so klein, nein - winzig war er. Wo kam denn so ein kleiner Mini bloß her?? Alle Menschen mögen doch sonst immer die kleinen, süßen Katzen am liebsten. Und das sollte nun unser neuester Fall sein? Ich gab ihm nicht mehr als eine Woche, vielleicht zwei. Aber das Herz wurde mir schwer dabei.... denn der kleine Kerl hatte was an sich, das mich irgendwie mitriss. Ob ihr es mir nun glaubt: Nach zwei!!! Tagen waren wir die dicksten Freunde. Man, war der vielleicht frech und wild! Ich habe mich glatt 10 Jahre jünger gefühlt (und auch benommen, sagt meine Mami).
Ich hab dann erfahren, dass er genau wie ich aus der Türkei kam. Aber er hatte dort mit seinen Geschwistern auf der Straße gelebt und da mussten sie sich ihr Essen selber fangen, nicht nur die Fellmäuse! Er hat mir erzählt, dass er da ganz oft tagelang Hunger hatte und manchmal ganz komisches Zeug fressen musste. Seine Geschwister hatten alle schon ein Zuhause, nur ihn wollte keiner haben :(

Und dann ist ein kleines Wunder geschehen:
Mein Papi fand den Knirps genauso toll wie ich!!! Und hat gesagt, dass ich ihn behalten darf. Das war das allerschönste Geschenk aller Zeiten! Jetzt hatte ich endlich einen richtigen Freund für immer und musste nie mehr allein sein oder Angst haben, dass er am nächsten Tag abgeholt wird. Aber etwas fehlte natürlich noch... ein Name!

Mama hat dann ganz schnell gesagt, dass er Yoshi heißen soll. Komischer Name, aber was solls.Wir hatten also einen eigenen kleinen Yoshi :) Und jetzt seid doch mal ehrlich: Ist der nicht bildhübsch??


Ihr werdet noch viele, viiiiele Fotos von ihm zu sehen kriegen, denn seit er da ist, gibt's uns nur noch im Doppelpack...und wir haben schon viel zusammen erlebt :)

Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden. Ich geh jetzt kuscheln! :)

Dienstag, 29. Oktober 2013

(Maus)Maki

Ich liiiiiiebe die neue Wohnung!!! Nachdem endlich alles ausgepackt und aufgebaut war (ich HASSE diese lauten Maschinen, die die dafür brauchen!) und damit dann auch die gewohnte Ruhe wieder eingekehrt war, habe ich nochmal gründlich alles erkundet und überprüft, ob die das auch ordentlich gemacht hatten. Joar, das konnte erstmal so bleiben. Meine Mami hat die ganze Zeit was davon gefaselt, wie tapfer ich doch bin und wie stolz sie auf mich ist, dass ich den Umzug so toll mitgemacht habe. Also manchmal... 1. Hatte ich ja wohl kaum eine Wahl und 2. bin ich doch kein Baby mehr! So oft wie ich schon umgezogen bin... und wisst ihr was?!
Ich LIEBE Umzüge geradezu. Warum? Ist doch ganz logisch: jeder Umzug bisher bedeutete immer eine Verbesserung. Zuerst zu der lieben Tierschützerin, wo es schon ganz ok war. Dann zu meiner Mami, was einfach genial war. Und jetzt in diese große neue Wohnung, das war doch das Beste, was mir je passiert ist! Ich war einfach nur glücklich.

Nach ein paar Wochen fing ich an, mich ein bisschen einsam zu fühlen. Wisst ihr, meine Eltern müssen fast immer "arbeiten" gehen. Was das ist weiß ich nicht, nur dass sie dann den ganzen Tag weg sind und ich alleine bin :( Aber da hatte ich Mami und Papi mal wieder unterschätzt ;) Noch am gleichen Abend kamen die beiden nämlich nicht allein nach Hause: Sie hatten wieder diese komische Box dabei, wo ich entweder zum Autofahren reingezwängt werde, oder, die andere Möglichkeit, wie aus einer Zauberkugel eine neue Katze herauskommt! Und, simsalabim, da war er auch schon: Maki!


Ich weiß nicht, ob ichs schon mal erzählt habe, aber wenn eine neue Katze zu uns kommt, dann brauch ich immer ein wenig, um mit der warm zu werden. Mich muss man erstmal erobern ;) Ich tue dann immer ganz böse, und fauche und knurre ganz laut. Manchmal hau ich sogar mit meinem Pfötchen, aber pssssst....das ist nur Show ;) Die sollen ja schließlich gleich wissen, wer der Boss ist. Bei Maki und mir ...  da stimmte einfach die Chemie. Der Arme war aber auch total verängstigt, ob ihrs glaubt oder nicht, der hat erstmal 2 Wochen nur unter der Couch gewohnt. Ich weiß nicht mal, ob der was gefressen hat ... Also musste ich auch nicht den Macker raushängen lassen und habe ihn verschont. Der war ja eh keine Gefahr!

Meine Mama hat sich dann sehr sehr viel um ihm gekümmert, aber das ist ok, denn ich weiß ja, warum sie das macht, und dass sie mich trotzdem noch am meisten liebhat. Maki hat dann irgendwann verstanden, dass meine Mama kein bisschen gefährlich ist, und ist dann manchmal unter der Couch hervorgekommen. Immer ein Stückchen näher dran hat er sich getraut, bis ich mal an ihm schnuppern konnte und er an meiner Mama. Ich hab mich dann wie ein großer Bruder um ihn gekümmert, und wir wurden richtig dicke Freunde. Mit dem konnte man vielleicht verrückt rumtoben! Das hatte mir so gefehlt, seit Filou weg war. Als meine Mami Maki dann zum ersten Mal streicheln durfte, da hat sie glaube ich fast ein bisschen geweint, weil sie so glücklich war. Naja, ihr könnt euch sicher denken, wie die Geschichte weiterging - irgendwann kam der Tag und auch Maki hatte ein neues, eigenes Zuhause gefunden.

Klar war ich traurig, aber irgendwie auch stolz. Maki war so ängstlich und scheu und schüchtern und unsicher gewesen, als er zu uns gekommen war. Und guckt euch mal an, was für ein stolzer und selbstbewusster Prachtbursche aus ihm geworden war:


DAS haben meine Mami und ich vollbracht! Und es hat sich richtig toll angefühlt. Ich glaube, ich werde langsam erwachsen!

Samstag, 19. Oktober 2013

Home is where my Mami is

Es vergingen also noch ein paar Tage und Wochen und wieder wurde alles in Kartons verpackt. Diesmal blieb ich ganz cool, ich war ja jetzt schon ein alter Hase im Umzugs-Business! Und mehr als ein Bett, um mit Mami und Papi zu kuscheln, und ein freies Fleckchen für meinen Napf brauchte ich eh nicht.

Dann war der (nächste) große Tag gekommen und ... ich habe den ganzen Spaß verpasst :( An dem Tag kam meine Oma (ich glaube, das ist die Mama von meiner Mama) zu Besuch und hat mich unter falschen Versprechungen ins Schlafzimmer gelockt. Das war schon fast ganz leer geräumt, was sollte ich denn jetzt da?! Und schwupps, war die Tür zu und ich mit Oma als Babysitter (ppppftt) in dem Zimmer eingeschlossen. Seufz, was sollte ich machen. Habe mich also in mein Schicksal ergeben, nebenan schien mir den Geräuschen nach eh zuviel Trubel zu sein.

Irgendwann, der Tag war schon fast vorbei, kam meine Mami dann zu uns und hat mich wieder in diese blöde Box gepackt. Ich wusste aber ja, dass mich etwas ganz tolles erwartet, und hab mich einfach hingelegt :)
In der neuen Wohnung durfte ich auch sofort aussteigen und mir alles angucken. Wie ein echter Pirat habe ich das Gebiet geentert! ARRRRRRR!! Da standen sowieso noch überall diese blöden Kartons rum. Wenn die zu sind, kann ich da doch gar nicht reinklettern! Aber spannend war das alles schon. Da hat wieder alles ganz anders gerochen. Und wieviel Platz da war! Ich hab mich so gefreut, dass ich wie ein verrücktes Eichhörnchen auf Cola von einem Ende zum anderen gerannt bin, und wieder zurück, und wieder von vorn. Woooohoooo!!

Wenn ich aus einem der vielen Fenster geschaut habe, konnte ich auch das sehen, was meine Mama "Garten" genannt hatte. Da war alles grün und da waren gar keine Häuser, Autos, oder Menschen, wie sonst immer, wenn ich aus dem Fenster geschaut hatte. Das sah richtig schön ruhig und friedlich aus. Und sogar eine neue große Couch haben wir bekommen! Bin dort abends gaaaaanz schnell eingeschlafen, weil der Tag soooo aufregend gewesen war. Das sah ca. so aus:


Meine Mami hat ein bisschen gelacht, als sie das gesehen (und fotografiert -.- ) hat, und gesagt, dass ich sicher noch so 'ne richtige Couchpotatoe werd. Was das heißen soll, weiß ich nicht, aber ich glaube, es war ziemlich frech...!!!
Beim nächsten Mal erzähle ich euch von meinen spannenden ersten Ausflügen nach "draußen", und viiiiel wichtiger, wie ich meinen Bruder kennengelernt habe... aber jetzt muss ich...diese Couch ist einfach zu.....*Schnaaaaaarch*

Montag, 14. Oktober 2013

Die Karawane zieht weiter...

Eines Tages wurde ich morgens wach - und alles war anders.
Ich schaute mich um, um mit meiner Mami noch gemütlich ein bisschen zu schmusen, aber das Bett war leer. Ich bin aufgestanden und durch die ganze Wohnung gelaufen, aber da war keine Spur von Mama oder Papa. Viel schlimmer, da war von fast gar nichts mehr eine Spur!! Fast alle meine, äh unsere, Sachen waren weg, und da wurde ich ganz panisch. Waren sie jetzt wirklich einfach so verschwunden???

OHNE MICH????

Gerade, als ich vor Verzweiflung gar nicht mehr wusste, was ich noch tun sollte, ging die Tür auf und meine Eltern kamen herein. Man, da war ich echt der glücklichste Kater der Welt!! Und ich habe mich ein bisschen geschämt, dass ich überhaupt sowas schlimmes gedacht hatte. Meine Mama hat mich dann in diese komische Plastikbox gesetzt, und ich habe mich vor lauter Erleichterung gar nicht gewehrt. Dann haben sie mich ins Auto getragen und wir sind ein Stückchen gefahren. Eigentlich mag ich Autofahren nicht, aber solange meine Mami bloß bei mir war, war alles gut, und so habe ich glaube ich sogar ein kleines bisschen geschnurrt, als meine Mami mit ganz ruhiger Stimme mit mir geredet hat und mir etwas von "neues Zuhause" erzählt hat.

Als wir bei diesem "neuen Zuhause" ankamen, hat meine Mama gesagt, dass das die Wohnung von meinem Papa ist. Da habe ich dann auch verstanden, wieso er manchmal nachts nicht bei uns gewesen war. Und hier sollten wir dann nun wohl alle zusammen wohnen?! Die Wohnung war ganz schön, die hatte große Fenster, wo man ganz viel draußen beobachten konnte. Da standen dann auch die ganzen Kartons rum, die aus meinem alten Zuhause verschwunden waren. Aber ausgeräumt haben sie die nicht...das fand ich nach einer Weile schon komisch. Im Grunde war es mir aber egal, die Hauptsache war schließlich, dass sie mich mitgenommen hatten!


Ein paar Tage später lag ich wie immer abends auf dem Kissen meiner Mama und kuschelte mich ganz, ganz nah an sie ran, als sie anfing mir etwas schönes zu erzählen. "Weißt du, mein kleiner Wall-E, nur noch ein paar Wochen, und dann ziehen wir in unsere neue Wohnung um! Die ist viel größer und schöner als hier, da kannst du richtig verrückt von einem Ende zum anderen düsen, hast ganz viel zu erkunden und wir haben da sogar einen eigenen Garten! Da kannst du dann rausgehen und Schmetterlinge jagen oder einfach nur faul in der Sonne liegen. Klingt das nicht toll?!" OH JA, das klang es wirklich! Auch wenn mir das mit dem "draußen" noch nicht so geheuer war, denn da fürchtete ich mich eigentlich vor.... Aber meine Mami erzählte mir an dem Abend noch so viele wunderschöne Dinge, die wir dort zusammen anstellen könnten, dass ich meine ganze Angst verlor und irgendwann ganz selig eingeschlafen bin.
Ein neues Abenteuer??? Ich war unerschrocken und bereit!!! ;)




Dienstag, 8. Oktober 2013

Was geht denn hier vor???

Nach Pinky und Balou, die ich wirklich sehr ins Herz geschlossen hatte, kam wieder ein kleines Zweier-Team in mein Zuhause: Coco und Filou.
Coco war eine richtige Löwen-Dame, allerdings nur äußerlich:


Innerlich war sie unheimlich zart und zerbrechlich, und wollte eigentlich immer nur schmusen... die hat mir richtig meine Mami streitig gemacht. Aber ich kann ja mit Bedürftigen teilen....
Filou hatte eher den Schalk im Nacken, genau mein Typ:


Die zwei waren relativ eingespielt und Zeit, sie besser kennen zu lernen, hatte ich auch nicht, so schnell hat meine Mama die zwei unter die Haube gebracht. Naja, aber so schnell wie ich hat wohl noch keiner ein Zuhause gefunden ;)
Ein bisschen gespannt war ich auf jeden Fall, wer denn da als nächstes kommen würde... große Pausen wurden mir ja nie gegönnt. Aber was soll ich sagen - da kam gar niemand :-O Nicht nach einem Tag, nicht nach einer Woche, nicht nach einem Monat... stattdessen wurden meine Eltern irgendwie wunderlich. Also noch mehr als sonst halt. Die haben plötzlich viele Sachen in Kartons gepackt. Ok, fand ich super! Für mich war das richtig spannend. So viel zu klettern und zum reinkriechen :) Aber was das sollte habe ich nicht so richtig verstanden... so kommt man doch an die Sachen gar nicht mehr ran?! Und dann wurde es sogar noch merkwürdiger: Auf einmal fingen sie an, die Kartons wegzubringen...die Wohnung wurde immer leerer! Wollten sie etwa abhauen und mich zurücklassen?? Festketten wollten sie mich scheinbar auch, damit ich nicht mitkonnte... mit so einem ungemütlichen Teil, das sie "Leine" nannten und mir ständig anlegten. Damit konnte ich mich gar nicht mehr richtig frei bewegen :( Was steckte da für ein teuflischer Plan dahinter?? Hatte ich mich so in meiner Mami getäuscht?

Montag, 30. September 2013

Pinky und der ... Bubi!

Kennt ihr die Geschichte von Pinky und dem Brain? Den zwei Labormäusen, die versuchen, die Weltherrschaft an sich zu reißen? Als Katze und damit wahrer Herrscher der Erde bin ich an solch hanebüchenen, dafür aber umso unterhaltsameren Geschichten natürlich immer enorm interessiert und damit bestens darüber informiert, dass Pinky der leicht dümmlich-naive Part der beiden ist, während Brain die treibende Kraft der finsteren Pläne ist.

Kurze Zeit nach Lunas Auszug kamen zwei neue Katzen zu uns. Ein Mädchen, Pinky, und ihr Bruder, Balou, der im Laufe der Zeit den Spitznamen Bubi bekam. Wie man vielleicht schon erahnen kann: Meine Mama scheint bei der Serie nicht aufgepasst zu haben. Unsere Pinky war nämlich weder naiv noch dumm: Sie war hochintelligent und keinesfalls zu unterschätzen! (Und hatte mit ihren Knopfaugen tatsächlich etwas Ähnlichkeit mit einer Maus)

Wer hätte hinter solch niedlicher Fassade ein teuflisches Tierchen vermutet?


Von Pinky habe ich einiges gelernt, nicht immer zur Freude meiner Eltern. Man muss dazu sagen, dass ich von Natur aus eher ein plumpes Wesen bin. Klar, ich tobe gern, aber ich habe wenig Unsinn im Sinn und versuche meist eher zu gefallen. Aber Pinky, die wilde Rebellin, hielt wenig von Einschränkungen und Grenzen, vor allem nicht in ihrer schlimmsten Materialisierung, der verschlossenen Tür! Und so lernte ich nach vielem Zusehen von ihr, wie man diese unnötigen Türen ganz einfach selber wieder öffnen kann :) Meine Mami fand und findet das gar nicht so lustig, und ich weiß gar nicht warum....

Balou, ja, der war ein ganz anderes Kaliber. Vom Wesen war er wie ein tapsiger, lieber, trotteliger Bär. Balou eben. Der konnte wirklich keiner Seele etwas zuleide tun. Oder können diese Augen lügen??


Lange Rede, kurzer Sinn: Bubi, das unschuldige Lämmchen, hatte es mir irgendwie angetan. Mit ihm verbrachte ich viele schöne Stunden voller Raufen, Putzen und Kuscheln. Pinky war da zum Glück recht diskret und auch nicht eifersüchtig.

Wir drei waren schon echt ein super Team... Seit den beiden weiß ich immerhin, dass mindestens (!) drei Katzen gleichzeitig auf Papas Schoß passen ;)



Meine Mama und ich waren schon recht traurig, als die beiden ausgezogen sind. Aber Mama hat mir hoch und heilig versprochen, dass sie ein ganz tolles Zuhause bei einer genauso lieben Mama gefunden haben, und manchmal hören wir noch von ihnen. Wie weit Pinkys ganz eigene Weltherrschaftspläne inzwischen gereift sind, wissen wir allerdings nicht....


Mittwoch, 25. September 2013

Luna


Könnt ihr euch vorstellen, dass meine Mama über einen Monat gebraucht hat, um dieses Foto zu machen?

Das ist Luna. Sie war die nächste, die hier einzog, damit wir ihr helfen konnten. Aber wisst ihr was? Ich brauchte gar nichts zu machen. Die Arme war so eingeschüchtert und ängstlich, dass sie sich immer nur versteckt hat. Sie ist dann glaube ich nur nachts herausgekommen, denn wenn ich bei meiner Mami im Arm gelegen habe, habe ich ihre Füßchen manchmal über den Boden schlittern hören. Meine Mama hat sich glaube ich ziemliche Sorgen gemacht, aber ich konnte ihr ja nicht sagen, dass jeder seine Zeit braucht - die einen mehr, die anderen weniger. Ich habe dann einfach immer versucht, so normal wie möglich zu sein, damit Luna sieht, dass man vor Mama und Papa keine Angst haben muss.
Als meine Mama sie dann eines Tages, nach langen langen Wochen, endlich zum ersten Male streicheln durfte, war sie glaube ich richtig überglücklich. Jedenfalls hat sie ziemlich gestrahlt und war ganz aufgeregt :)

Luna war eine richtige Schönheit sage ich euch. Knallgrüne Augen und eine echt besondere Zeichnung.


Meine Mama hat es geschafft, Luna am Ende soviel Vertrauen beizubringen, dass sie sich nicht bei jedem Mucks wieder unter die Couch geflüchtet hat, aber eine Schmusekatze so wie ich sie war sie noch lange nicht. Und dann geschah wieder dieses Wunder, dass manche Menschen und Tiere einfach für immer verbindet: Als eines Tages Lunas erste Interessenten kamen, ein liebes Ehepaar, da kam sie auf die beiden zugelaufen, nahm Leckerchen aus der Hand und ließ sich STREICHELN! Von zwei vollkommen Fremden! Da hab selbst ich ein bisschen blöd aus der Wäsche geschaut. Die Leute waren auch ganz gerührt, denn sie kannten ja die Geschichten über die scheue Katzendame, die sich vermutlich nicht einmal blicken lassen wird. Und so kam es, dass die liebe Luna wider Erwarten sehr bald in ihr eigenes Zuhause umziehen durfte.

Und wisst ihr was? Egal, ob unsere Freunde auf Zeit so bezaubernd wie Bambi, so kratzbürstig wie Carlos oder so unsicher wie Luna sind: Sie alle haben es verdient, die Chance auf ein tolles Zuhause zu bekommen, wo sie ihr wahres Wesen zeigen können! Und ich bin dankbar für jeden, den ich kennenlernen durfte, denn so weiß ich meine Familie noch mehr zu schätzen und lerne immer auch ein kleines bisschen über mich dazu ;)

Montag, 23. September 2013

Die wilden Kerle

So "nett" es ja auch mit den Mädels war...ich war schon froh, als endlich mal wieder ein Kerl zur Verstärkung ins Haus kam! Timo war wie ich rot-weiß, jung, und ledig. Ok, er hatte zwei Augen, aber sonst hatten wir schon einiges gemeinsam.


Aber wie das Schicksal manchmal so spielt.... noch bevor ich mich richtig an ihn gewöhnen konnte, hatte er schon sein eigenes neues Zuhause gefunden. Ihr denkt, jetzt hätten meine Eltern mir endlich mal ein paar Tage Ruhe gegönnt?! Pah!
Schon am Tag darauf zog Carlos, die Bulldogge bei uns ein:


Das war ein Kater - ein richtiges Riesenbiest!! Und obwohl ich ihn so cool und spannend fand, war er der erste, der gegen meinen Piraten-Charme immun war :( Er hat mich immer gejagt und verprügelt... aber ich glaube, das war eigentlich nur, weil er so traurig und unsicher war. Carlos hat nämlich auch immer ganz ganz viel gemaunzt und wollte vielleicht lieber draußen rumstreunern. Manchen meiner Fellgenossen reicht nämlich ein schönes, sicheres Zuhause nicht, die brauchen einfach ihre Freiheit. Carlos hat uns auch schnell wieder verlassen und ist jetzt Einzelherrscher in seinem Reich :)
Die kurze Zeit mit den beiden war ganz schön aufregend. Meine Mama hat gesagt, dass ich langsam ein richtiger Profi werde und dass sie sehr sehr stolz auf mich ist. Da habe ich mich richtig gefreut und mich in dieser Nacht als Dankeschön noch ein bisschen dichter an sie rangeschmust :)

Freitag, 20. September 2013

Zurück in die Steinzeit oder Wo die Liebe hinfällt

Es war ein kalter, trüber November-Sonntag, erzählt man sich. Bevor ich richtig dazu kam, die neue alte Ruhe zu genießen, hatten diese Verrückten mir schon den nächsten Floh ins Nest gesetzt. BamBam. Bescheuerter Name, oder? Wir reden hier schließlich über ein Mädchen. Oder vielmehr eine Tussi.... hat sich nämlich als erstes im Schuhregal versteckt :D Cleverer Schachzug, so habe ich sie zuerst gar nicht bemerkt. Winzig war sie ja noch dazu. Aber dafür riiiiiiiesige Kulleraugen... Seht selbst:



Wenn ich etwas mehr für Mädchen übrig gehabt hätte, hätte das wirklich etwas werden können mit uns *seufz*. Meine Menschen und ich fanden schnell heraus, dass der plumpe Name BamBam eigentlich nur daher kommen konnte, dass die wenig wendige Wuselmadame mit ihren kurzen Stummelbeinchen nicht in der Lage war, Sprünge in katzentypische Höhe zu vollbringen. Vielmehr fiel sie bei ihren Versuchen, die Spielangel zu erhaschen, eher wie ein Stein zu Boden, nachdem sie diesen für die wahnwitzige Länge von 0,1 Sekunde und gute 30 cm verlassen hatte. Ließ man diese Flugunfähigkeit jedoch außen vor, gab sie sich stets als echte Lady und bewahrte immer Haltung:


Die großen Rehaugen und ihre liebe Art brachten ihr sehr bald den Spitznamen Bambi oder auch Bini ein. Auch bei ihr brauchte ich ein wenig Zeit um warm zu werden, aber Binis Charme konnte sich einfach niemand entziehen. Fragt mich mal, wie meine Mami gequiiiiiietscht hat, als sie uns eines Tages in solch inniger Pose entdeckte:


Ein kleines Katerherz wie meins kann man leicht erobern meint ihr? Pah! Ich dulde viele, respektiere einige, kuschele mit wenigen und liebte nur eine: Bambi mit den Stummelbeinchen.


Ihr ahnt es sicher schon: Dieses Märchen wird nicht gut ausgehen.
Im nächsten Monat bekam meine Mami Besuch von einigen mehr oder weniger komisch-verrückten Menschen. Die rochen alle lecker nach Katze und haben auch ganz viel mit uns geschmust Ich glaube das waren alles gute Freunde von meiner Mama, denn die waren genauso lieb wie sie :) Bini und ich haben uns als alte Partyhasen natürlich mitten ins Getümmel gestürzt und dabei hat Klein-Bambi schließlich ihr Herz verloren. Auch wenn die Menschen immer denken, dass sie uns aussuchen: In Wahrheit suchen wir uns unseren Menschen aus.
Und so suchte und fand Bambi Krissi, die noch ein wenig überredet werden musste, aber auch sie konnte ihre eine innige Nacht mit Bini einnfach nicht vergessen und holte sie wenig später zu sich, um ihr ein wunderbares Zuhause zu schenken. Bini hat dort eine Zicke zum Zicken und einen ganz lieben neuen Freund zum Schmusen, so dass ich weiß, dass es ihr gut geht.

Manchmal zeigt meine Mama mir Bilder von den beiden, wie dieses hier:


Dann zwickt es manchmal kurz in meinem Herzchen, und ich merke, dass ich sie immer noch ein wenig vermisse. Aber dann schaue ich meine Mama an und weiß, dass jeder seine eigene Mama braucht, die er liebt und von der er geliebt wird, und dann bin ich glücklich, dass wir Bambi helfen konnten, ein so schönes Zuhause mit so einer tollen Familie für sie zu finden. <3

Pfotensalat? Pfotensalat!


Dienstag, 17. September 2013

Baby oder "Ich habe eine Fellmaus getragen"

Außer meiner Mama wohnte in meinem neuen Zuhause auch noch ein Mann, mein Papa. Den habe ich schon an meinem zweiten Tag kennengelernt, aber zuerst hatte ich ein bisschen Angst. Der ist aber auch riiiiiiesig! Frauen mag ich irgendwie lieber, die haben so schöne sanfte Stimmen. Aber mit der Zeit habe ich dann gemerkt, dass mein Papa der allerallerbeste ist!! Manchmal, wenn ich denke, ich will gerade nicht kuscheln, schnappt er mich einfach, packt mich auf seinen Bauch und fängt an, mich richtig doll durchzuschmusen, so dass ich ganz schnell vergesse, dass ich eigentlich nicht kuscheln wollte ;) Dann fange ich so laut an zu schnurren wie ich kann und will da gar nicht mehr weg.
Meistens haben meine Eltern aber so eine Art Aufgabentrennung, glaube ich. Meine Mama will am liebsten immer nur kuscheln und mein Papa sorgt dafür, dass ich mich auch mal bewege - der spielt dann super lustige und anstrengende Spiele mit mir :)


Kurz gesagt, wir drei waren schon nach kurzer Zeit ein echtes Dream-Team.
Ich fing also gerade an, mich an meinen Alleinherrscher-Status zu gewöhnen, als ich eines Tages wieder die Frau hereinkommen hörte, die mich gebracht hatte. Ganz schnell bekam ich wieder Panik und habe mich versteckt, bis sie weg war. "Glück gehabt!" dachte ich, und lief zurück ins Wohnzimmer. Da roch es auf einmal ganz komisch! Ich bin dann schnüffelnd herumgeschlichen, und habe versucht herauszufinden, woher das kam. Hab dann einen Blick unter die Couch geworfen und bin fast hintenüber gekippt: Da saß eine fremde Katze!!! Unter MEINER Couch!!! Hab sie erstmal ordentlich angefaucht, aber ich glaube, die hatte noch mehr Angst als ich. Meine Mama hat dann gesagt, dass das "Baby" ist. Wie ein Baby sah die aber nicht mehr aus....naja. Mama hat auch gesagt, dass sie noch kein Zuhause hat so wie ich, und dass wir ihr helfen, eins zu finden. Na gut, dachte ich mir und habe von da an ein bisschen weniger geknurrt. Baby war auch gar nicht soooo schlimm. Für ein Mädchen ;)

Die verrückte Baby
Gerade, als ich mich an sie gewöhnt hatte und wir sogar zusammen gekuschelt und gespielt haben, kam eine Familie mit einem kleinen Jungen vorbei und hat Baby mitgenommen. Ich war zwar selbst etwas überrascht, aber irgendwie machte mich das traurig.... es war schon ganz schön, ein bisschen kätzische Gesellschaft zu haben. Manche Sachen kann man mit Mama und Papa nämlich einfach nicht machen....zum Beispiel putze ich die zwar immer und immer wieder, und das sogar einigermaßen penetrant, aber die putzen mich leider nie zurück :( Ich fürchte, die sind nicht so sonderlich reinlich, ich habe nämlich auch noch nie gesehen, dass die ihr kurzes Stoppelfell schlecken... Und gegenseitig durch die Wohnung jagen geht natürlich auch nicht, dafür sind die ja viiiiiiel zu langsam! Hab mir aber erstmal nichts anmerken lassen, und es war ja auch ganz schön, Mamas und Papas Aufmerksamkeit wieder für mich alleine zu haben :)

Mittwoch, 11. September 2013

Pflegekatze? Nicht mit mir!

Waaaaaaaaas? Ich bin nur eine "Pflegekatze"?! Obwohl die Frau und ich so einen schönen Abend verbracht hatten, konnte ich am nächsten Tag hören, wie sie am Telefon darüber redete, Fotos von mir auszuhängen und mich zu "vermitteln". Aber ich wollte hier doch gar nicht mehr weg! Ich wollte so gern, dass die Frau meine Mama wird und mich für immer lieb hat!

Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich die Sache dann nicht selber in die Pfote genommen hätte. Also: Charme-Offensive deluxe! Die Frau (na gut, zu diesem Zeitpunkt hieß sie für mich schon Mama ;) ) wurde die nächsten zwei Tage von mir belagert, beschnurrt, beschmust und beliebt. Oh, ich glaube, das gibt es gar nicht. Naja, ihr wisst was ich meine ;) Ich konnte dabei richtig spüren, wie ihr Herz dahinschmolz und der Gedanke, mich wieder herzugeben, immer schwerer auf ihr lastete. Als wir am dritten Tag zusammen auf ihrem Kissen einschliefen, hat sie mir ganz leise ins Ohr geflüstert: "Dich lass ich nicht mehr gehen!" Da hat mein kleines Herzchen angefangen vor Aufregung ganz furchtbar schnell zu schlagen, das war ein wunderschönes Gefühl! 

Kurze Zeit später kam nochmal die andere Frau vorbei, die mich mit dem Auto zu meiner Mami gebracht hatte. Da hab ich mich vielleicht erschrocken!! Ich dachte, die will mich jetzt wieder abholen und woanders hinbringen!!! Hab mich so schnell ich konnte so gut es ging versteckt und mich ganz klein gemacht. Aber die Frau hat nur mit meiner Mami geredet und so ein Blatt mitgebracht, wo meine Mama irgendwas draufgemalt hat. Dann hat die Frau noch gesagt, dass sie froh ist, dass ich so ein schönes Zuhause gefunden habe, und da habe ich langsam wirklich geglaubt, dass ich für immer hier bleiben darf. Noch etwas später hat meine Mama mir dann den neuen Namen, Wall-E, gegeben. Der gefällt mir richtig gut, und ich finde, so ein neuer Name passt super zu meinem neuen Leben, denn ab jetzt sollte schließlich alles besser werden!

Donnerstag, 5. September 2013

Angekommen! ... Oder?!


Autofahren macht ja sooooo müde.... *gähn* Nach der langen und aufwühlenden Reise hab ich so tief geschlafen, dass ich erst wieder wach geworden bin, als ich bei der neuen Frau angekommen bin. Da stand ich dann in meiner Box und wusste gar nicht wohin, ich wusste ja gar nicht, wo man sich gut verstecken kann! Die Frau wollte mich auch sofort streicheln und kam auf mich zu, aber ich kannte die doch gar nicht! Da bin ich einfach ganz, ganz schnell hinter einen Tisch in eine ganz dunkle Ecke gelaufen. Da konnte die Frau mit ihren kurzen Armen nämlich nicht an mich rankommen, hahaha!
Die hat auch die ganze Zeit mit mir geredet, aber die Wörter haben sich ganz anders angehört, als da wo ich herkam. Eigentlich fand ich die Stimme ganz schön. Alles was sie gesagt hat, hat sich so lieb und auch gar nicht gefährlich angehört. Abends habe ich mich also dann mal aus meinem Versteck rausgetraut. Bin gaaaanz langsam Zentimeter für Zentimeter an der Wand lang geschlichen, damit ich nicht bemerkt werde. Hat leider nicht geklappt! Auf einmal saß die Frau da auf dem Boden vor mir. Das fand ich aber auch nicht so schlimm, denn als sie da so saß, war sie auf einmal gar nicht mehr so groß und angsteinflößend. Ich bin also immer näher an sie rangekrochen, bis ich an ihrer ausgestreckten Hand schnuppern konnte. Die roch irgendwie wie... ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll, wie - Zuhause! Ich hab dann noch weiter geschnüffelt, und weil es so gut gerochen hat, hab ich irgendwann, ganz vorsichtig natürlich, reingebissen. Naja, mehr so gezwickt. Zuerst hat die Frau sich glaube ich erschrocken, aber dann hat sie gemerkt, dass ich das gar nicht böse meinte. Ich war dann so entspannt und erleichtert, dass ich mich einfach neben die Frau gelegt habe. Und ich habe immer ihre Hand mit meinen kleinen Händen festgehalten, und geschnuppert und geknabbert. Den ganzen Abend.
Das sollte also mein neues Zuhause sein?? Na von mir aus gerne! Da wusste ich allerdings noch nicht, dass das nur ein kurzer Zwischenstopp für mich sein sollte.....

Freitag, 30. August 2013

Es war einmal.....

Hui…heute hatte ich einen ganz schrecklichen Alptraum L Ich war wieder da, wo ich gewohnt habe, als ich noch kein eigenes Zuhause hatte: in der Türkei. Als mich keiner mehr haben wollte, da hatte mich eine ganz liebe Tierschützerin bei sich aufgenommen. Dass die Menschen überhaupt so ein Wort wie „Tierschützer“ haben müssen, das finde ich ganz schön schlimm L

Die Frau war sehr lieb, aber wisst ihr was? Ich war da nicht alleine… da waren außer mir noch sooooo viele andere Katzen! Ich kann ja nur bis drei zählen, deshalb weiß ich die genaue Zahl nicht. Aber es waren drei mal ganz, ganz oft! Und wenn so viele Katzen zusammenwohnen, dann ist das ein ganz schönes Chaos sag ich euch. Irgendwer streitet immer, und manche sind gemein zu den kleineren. Am schlimmsten war aber, dass die Frau sich natürlich nicht um jeden genug kümmern konnte, auch wenn sie es immer versucht hat.
Ganz oft habe ich mich da einfach in einer stillen Ecke ganz klein zusammengerollt, meine Augen zugemacht und mich schlafend gestellt. Dann bin ich immer in eine andere Welt geflüchtet, mit meinen Gedanken natürlich nur, denn weg konnte ich ja nicht, in der ich ein EIGENES Zuhause hatte, für mich gaaaanz allein. Da hatte ich dann eine Mama und einen Papa. So heißt das glaube ich, wenn man jemanden so doll liebt, dass man immer glücklich ist, wenn man nie Angst oder Hunger haben muss, weil die sich immer um einen kümmern. In dem Traum habe ich bei denen nachts im Bett geschlafen, und morgens, wenn mein Bäuchlein geknurrt hat, habe ich sie wachgeschnurrt. Dann sind sie immer gleich aufgestanden, haben mit mir gekuschelt und mir das leckerste Essen serviert, das ich je gegessen hatte – soviel ich wollte! Und wenn ich mal was Böses gemacht habe, dann haben sie mich trotzdem noch lieb gehabt. Wenn ich die Augen wieder aufgemacht habe, war leider immer alles wie vorher und dann bin ich manchmal sehr, sehr traurig geworden.


Bis zu dem Tag, als die Frau mich in diese schrecklich enge Box gesperrt hat und mich zu einem riiiiesen großen und unglaublich lauten Ort gebracht hat. Da waren so viele Menschen, das hatte ich noch nie gesehen! Ich hatte große Angst, aber die Frau hat immer gesagt „Atesh, alles wird jetzt gut!“ Atesh war früher mein Name. Das ist türkisch und heißt Feuer in der Sprache meiner neuen Mama. Was Feuer ist, weiß ich gar nicht, aber ich hatte immer das Gefühl, dass der  Name gar nicht zu mir gehört. Dann war auf einmal die Frau weg und ich saß in so einer Kabine mit vielen fremden Menschen. Einige haben mich angestarrt und ich hab mich einfach wieder zusammengekauert und mich in meinen Traum vertieft. Einmal habe ich gehört, wie jemand gesagt hat „keine Angst kleiner Mann, bald hast Du ein eigenes Zuhause!“ Da war ich plötzlich ein bisschen aufgeregt, aber so richtig glauben konnte ich das noch nicht. Ich? Ein eigenes Zuhause? War das wieder nur ein Traum?? War es nicht – von da an wurde alles noch viel aufregender! Aber das erzähle ich beim nächsten Mal, mein Bäuchlein knurrt jetzt nämlich und gleich bekomme ich sooo viel zu essen, wie da reinpasst ;)


Sonntag, 25. August 2013

Das Leben als Pflegestelle

Heute ist bei mir fauler Sonntag angesagt, denn so ein Katerleben ist ja schließlich auch kein Zuckerschlecken.... Ich überlasse deshalb jetzt mal meiner Mama die Tastatur, die meint nämlich, ich hab das mit den anderen Katzen, die hier immer auftauchen und wieder verschwinden, nicht gut erklärt. (Das könnte dran liegen, dass ich das gar nicht richtig verstehe...hallo?!)

Wall-E liegt auf meinem Schoß und schläft. Als ich ihn ganz vorsichtig streichele, wird er wach und fängt wie immer an, meine Finger abwechselnd zu putzen und dran zu knabbern – das ist seine ganz eigene Art, seine Liebe auszudrücken. Nächtliches Anschleichen und sorgfältiges Abschlecken des ganzen Gesichts gehört ebenso selbstverständlich dazu.  Daher stammt dann auch sein Name: Wall-E, ehemals Findus, haben wir nach dem kleinen Roboter aus dem Disney-Film benannt, wegen des Untertitels „Der Letzte räumt die Erde auf“, denn unser eigener kleiner Wall-E putzt für sein Leben gern. Am liebsten meinen Freund und mich, aber auch jeden Besuch.



„Wie schaffst Du das bloß?“ Seit ich mich dazu entschieden habe Pflegestelle zu werden, ist das wohl die Frage, die ich am häufigsten höre, wenn ich davon erzähle. Die Leute können nicht verstehen, wie man es schafft, sich wieder von den Katzen zu trennen, um die man sich wochen-, manchmal monatelang kümmert. Meine Antwort darauf? „Ich weiß es selber nicht.“ 
Es ist dieser schmale Grat zwischen genug Distanz und trotzdem genug Anteilnahme, den man versuchen muss zu halten. Über die Zeit wachsen einem mit Sicherheit einige Katzen mehr ans Herz und andere weniger, aber am Ende freut man sich doch über jede Miez, die eine tolle neue Familie gefunden hat und ebenso freut man sich für die Menschen, denen eben DIESE eine spezielle Katze dieses glückliche Leuchten in die Augen zaubert, wenn sie das erste Mal ihr Köpfchen am Bein reibt, sich das erste Mal schnurrend im Bett breitmacht oder auch nur das erste Mal ruhig sitzenbleibt, ohne wegzulaufen wenn man das Zimmer betritt.

Ich habe mich für die Pflegestelle entschieden, als vor drei Jahren nach der Trennung von meinem Freund unsere zwei Kater bei ihm geblieben sind und ich mich noch nicht wieder komplett auf zwei „eigene“ Katzen einlassen konnte und wollte. Das Thema Pflegestelle fand ich schon immer reizvoll, weil man dabei die Möglichkeit hat, etwas Gutes zu tun, dabei zu helfen, einem schüchternen Kätzchen die Angst zu nehmen, einem verstörten Stubentiger den Glauben an die Menschen zurückzugeben oder auch einfach einer Samtpfote das Warten auf ein neues Zuhause zu erleichtern. Es ist wahnsinnig interessant, dabei immer und immer neue Katzen kennenzulernen, immer wieder neue Macken und einmalige Charaktere zu entdecken. 

Aber ganz ehrlich? Ich bin trotzdem jedes Mal froh, je schneller es geht. Denn welcher Katzenliebhaber kann sich schon auf Dauer dem Charme des geliebten Tigers entziehen, ohne ihn allzu sehr ins Herz zu schließen? 
Aber auch das macht doch letztendlich den Reiz aus. Die Möglichkeit, die Chance, den Kater oder die Katze zu finden, die für einen bestimmt sind. So wie bei Wall-E und mir – schon nach 3 Tagen wusste ich, dass der einäugige Pirat nicht wieder ausziehen würde. Mit jedem Blick in sein eines riesengroßes Kullerauge und jedem sanften Knabbern an meinen Fingern, weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war. Und dann rollt Wall-E sich wieder zufrieden auf meinem Schoß zusammen und schläft schnurrend weiter.

Donnerstag, 22. August 2013

Von Hunden und Piraten


Hmmmmmmm..... Ich höre ganz oft, wie die Leute meine Mama fragen, warum ich eigentlich nur noch ein Auge habe. Sie sagt dann immer, dass das ein Hund war, und ich versuche dann immer gaaaanz doll, mich daran zu erinnern... Aber ich weiß es einfach nicht mehr :( Ich glaube ganz fest, dass wenn einem zu schlimme Dinge zustoßen, dass man die dann einfach vergisst. Also nicht richtig vergisst, aber die sind dann ganz tief versteckt, ganz unten in der Seele, damit die nicht daran kaputtgeht.
Ich glaube nämlich, dass ich Hunde eigentlich ganz toll finde.
Manchmal benehme ich mich selber wie ein kleiner Hund ;) Ich habe dann immer das Gefühl, dass Hunde früher meine Freunde waren und ich denen deshalb ganz doll vertraut habe. Vielleicht war dann da mal einer dabei, der nicht so lieb war... oder der nicht wusste, dass man mit mir nicht so feste spielen darf. Ich weiß es nicht.

Jedenfalls bin ich jetzt ein Pirat, und das ist gut so! Ich mein, so bin ich richtig einzigartig und ich glaub, meine Mami hat mich deshalb noch ein Stückchen mehr lieb. Und für so'n paar extra Leckerchen ist die Mitleidsschiene auch nicht das Schlechteste! Und wenn sich der Yoshi, das ist mein kleiner Bruder, von hinten versucht an mich heranzuschleichen, dann seh ich das trotzdem und schmeiß mich ganz fix in eine meiner Kamika(t)ze-Kampfpositionen ;) Ahoi, Ihr Landratten, bis zum nächsten Mal!

Mittwoch, 21. August 2013

Das bin ich!



Hi da draußen! Das ist also dieses "Internet"....Eigentlich wollte ich ja nur meine letzten paar Mäuse für Katzenfutter auf den Kopf hauen, aber irgendwie fehlt mir hier noch so ein bisschen der Überblick...ist ja auch alles nicht so einfach mit nur einem Auge. Nicht, dass ich irgendwie behindert wäre, oder so. Ich bin mehr so der Typ cooler, draufgängerischer Pirat. 'N echt heftiger Typ... Obwohl meine Mama gerne so tut, als sei ich der liebste Schmusekater der Welt. Pffff! ICH! Wall-E, der Schreckliche! Wall-E, das ist mein Name. Glaube ich. Auch wenn ich bei den ganzen komischen Namen, die die großen, zweibeinigen Nacktkatzen mir jedesmal geben, manchmal den Durchblick verliere. Wöllchen, Flauschepelz, Schmuseschnute... damit können die MICH ja wohl nicht meinen.

Tja, was gibt's sonst noch über mich zu erzählen? Meine Mami sagt manchmal, dass ich vom anderen Ufer bin. Immer wenn ich mit anderen Jungs Besteigen spiele. Oder wenn wir uns gegenseitig putzen. Das macht man halt so! Oder?! Ich versteh auch gar nicht, was das heißen soll. Vom anderen Ufer.... hat das vielleicht was mit dieser linksrheinisch/rechtsrheinisch-Sache zu tun, von der die immer reden?! Komm ich etwa von der falschen Seite??Aber ich versteh ja so vieles nicht, was meine Eltern so machen. Zum Beispiel schleppen die hier stäääääääändig neue Katzen an. Manche sind ja ganz nett... Mama sagt zu denen immer "Pflegekatzen". Ich glaube, die hilft denen immer so ein schönes Zuhause zu finden, wie ich es habe. Und eigentlich ist das ja auch ganz schön, mit denen zu toben und zu kuscheln. Nächstes Mal erzähl ich Euch mehr dadrüber!